29.7.18

Zum Brand in Griechenland: Mörderische Austerität


Der Brand, den ihr gelegt habt, in unersättlicher Gier und Unmenschlichkeit, wird euch selber verschlingen. Ihr selbstsüchtigen Angstriebtäter mit den feinen Manieren, ihr „zivilisierten“ Besitzdemokratenfaschisten, Erben des Kolonialismus und Imperialismus, zu Todeverwalter des zerfallenden globalkapitalistischen Weltreiches, glaubt ja im Grunde selbst nicht mehr, dass ihr am Ende des großen Ausbeutens und Abschlachtens, der kapitalen Auswaidung der Weltressourcen, noch ungeschoren davonkommen könntet. Diese Hoffnung habt ihr längst aufgegeben und in diversen Massengräbern zu Wasser und zu Lande begraben. Ihr habt die Welt angezündet und schwelgt nun in der unbeirrbaren Lustangst der von euch angezettelten Umwelt- und Klimakatastrophen und so torkelt ihr, mit der Uneinsichtigkeit der Hoffnungslosen fidel in den sicheren Untergang. Aber vorher wollt ihr noch kläglich Völlern, Absahnen, eure Kümmerlichkeit im Machtrausch vergessen, mit dem Herrn Jedermann in Salzburg hahnebüchern in die, hoffentlich bequem ausgepolsterte Unterbühnen-hölle fahren, die überquellende Buhlschaft auf den knöchern-feisten Knien. Aber die Welt ist längst nicht eure Bühne mehr und das Publikum ist längst dabei die Zuschauerränge zu verlassen und hinaus ins Freie zu stürzen, aus eurem niederbrechenden Neoliberal-Globaltheater; auf der Suche nach Wasser, Nahrung und einem sicheren Seinsort. Ihr kranken Millionäre und Milliardäre seid dabei, in der wirklichen Welt, in der absoluten Minderheit. Da helfen euch nicht die schlagkräftigsten Armeen, die bestkontrollierten digitalen Netzwerke, die höchsten Festungsmauern und Wachtürme. Dieses beginnende Erwachen und Erkennen und Handeln der Vielen ist paradoxerweise auch eure einzige verbliebene Chance. Wenn die Menschheit umkehrt auf ihrem Weg in die Sackgasse des unbegrenzten Wachstums, Profits und Konsums und jenseits mörderischer Konkurrenz und Konzentration vielfältige Lösungen für die großen, anstehenden Probleme des Zusammenlebens, der Arbeit, des Teilens suchen und finden wird, werdet ihr verdutzt mitschwimmen im großen Strom der Veränderung zum Besseren und ihr werdet erstaunt feststellen, dass man euch vergeben und noch eine letzte Chance geben wird. Denn die Armen können oft auch großzügig sein und, bei allen Irrtümern und Verfehlungen, wissen sie im Grunde, dass auf Dauer nur gerechtes Teilen Frieden und Zukunft sichern wird.

22.7.18

66

66 – doch ungebückt

Der Tag meiner Geburt rückt immer weiter in die Ferne
Und ist doch in mir eingeschrieben wie die Ringe alter Bäume
Wie in die Nacht, unzählbar, sicht- und unsichtbare Sterne
Und in den dunklen Grund der Seele seltsam wundersame Träume

Ich reise nun sechsundsechzig Jahre auf der grausam schönen Erde
Auf einem Schiff der Hoffnung  irgendwie nach irgendwo, wo ich nie war
Und spüre immer noch Jubel und Staunen, ja, ich bin da und werde
Die Zeit verbringen als ein neugieriger Weltenwanderer nach Wunderbar

Ich schreibe mein Leben selbst, das tut kein anderer für mich, das ist mein Stolz
Ich schreibe glücklich und besessen, Inhalt und Ausgang weiss ich nicht
Mein Leben ist nur eine Welle auf dem Meer, seht hin, da rollts und rollts
Ihr Lieben und am Ende lasse ich euch von mir ein unvollendetes Gedicht

Das sagt euch, danke, dass ihr mich mit so viel Liebe stets begleitet habt
Ich bitte umVerzeihung für jeden Schmerz den ich euch zugefügt
Dass ihr mit mir die Sehnsucht nach der Freiheit und die Freude nicht begrabt
Ich habe euch geliebt und weiss doch auch, das hat uns nie so ganz genügt

Das ganze Glück, dass alle Menschen frei und glücklich, friedlich, sinnvoll leben
Das wollte ich egoistisch immer und wusste doch das ist nicht zu erreichen
Leid, Armut, Traurigkeit, Gewalt und Krieg und Tod, die konnte ich nicht beheben
Die Rechnung ist zu groß für mich, ich kann sie nicht begleichen

Momente des Glücks, im Lieben und im Schreiben, gelungener Arbeit, der Veränderung
Und soviel Schönheit, Wahrheit, Kinder, wilde Früchte am Wegrand frisch gepflückt…
Ich sage euch wir gehen und wir altern und vergehen und wir bleiben ewig jung
Nur in der Dämmerung Erinnerung, sind wir ganz und heil, glücklich und frei, gebückt
Doch ungebückt.




















20. Juli 2018

Wir werden heimgekommen sein

So, jetzt bin ich sechsundsechzig und Mutter hat noch nicht angerufen
Wie sie es sonst immer tat, bemüht die erste Gratulantin von allen zu sein
Jetzt warte ich nimmermehr, mir reichts, ich bin müde und gehe schlafen
Ich werde mich ins Bett legen und die Augen schließen, ich bin nicht allein

Ich werde träumen mein Leben, wie ich es immer tue, auch wenn ich wach bin
Ich werde alle meine FreundInnen treffen, die nicht mehr am Leben sind
Ich werde ihnen meine kleinen Geheimnisse ins Ohr flüstern und sie mir ihre
Wir werden unerhörte Lieder schreiben über die unhaltbaren Zustände auf der Welt

Ich weiß nicht ob ich von dort zurückkommen wollen werde, ich denke schon
Denn hier, am nächsten Morgen, erwarten mich meine Kinder und die Vögel und
Wilde Blumen an den Ufern der immer noch fließenden Flüsse, in die ich steige
Um auf dem Rücken liegend mein Gesicht von der Sonne bescheinen zu lassen

Meine Kinder sind verstreut wie die Pusteblumenregenschirmsamen im Wind
Ich trage meine Sorge um sie wie ein Joch oder einen Rucksack auf den Schultern
Im Traum tanze ich inmitten von blökenden Schafen und zähle die Störche im Himmel
Es ist schon hoch im Juli und die Erde wälzt sich wild und unruhig dem Ungewissen zu

Ich wärme mich immer noch am Fleisch der anderen und atme die stickige Luft ein
Weiß, die Städte, die riesigen Krebsgeschwüre, der Hunger, das Sterben müssen nicht sein
Auch nicht die aufgeblähten, schaukelnden Leiber der Puppen, die einmal Menschen waren
Die nun die Politik unserer kalten Verbrecher zum Tanz an die Strände des Mittelmeeres spült

Wir haben die Kolonien eingepflanzt in unseren Genen, die Sklavengene empören sich
Die Untertanengene lassen uns die Verbrechen, die unzähligen, gewiss nicht billigen
Doch auch nicht tatkräftig verhindern, weil ein kleines Ameisenleben nicht ausreicht, um
Die blut- und leichengetränkte Erde zu pflügen, neue, freie, reine Früchte erblühen zu lassen.

Aber der Tag wird kommen, die Tage, an denen wir, längst Entschwundene, mitfeiern werden
Den Geburtstag all unserer Geburtstage, in einem unvergleichlichen Hier und Jetzt der Freude
In Geschwisterlichkeit werden wir über die Welt reisen, die Berge und Meere und singen
Aus einer Kehle, in tausend Zungen, das Hohelied der Heimgekommenen, überall.

So, jetzt bin ich sechsundsechzig und Mutter hat noch nicht angerufen
Wie sie es sonst immer tat, bemüht die erste Gratulantin von allen zu sein
Jetzt warte ich nimmermehr, mir reichts, ich bin müde und gehe schlafen
Ich werde mich ins Bett legen und die Augen schließen und nicht alleine sein.

12.7.18

Was der Puma ist...

Der Puma ist kein feiges Schwein
Und lebt nicht in Kasernen
Auch nicht in Ministerien
Lebt frei unter den Sternen

Der Puma ist hier nicht zu Haus
Er meidet Menschen sehr
Ist weder Ratz noch wilde Maus
Bei Polizei und Heer

Der Puma ist ein edles Tier
Schlägt nur zur Nahrung Beute
Und nicht aus Willkür, so wie ihr
Flüchtlinge, arme Leute

Er ist auch kein Papiertiger
Das sollt ihr nicht vergessen
Ihr feigen Anti-Asylkrieger
Wer ihn zum Abschreckpopanz macht
Wird leicht in einer stillen Nacht
Vom Angstpuma gefressen

11.7.18

Teilen...

Teilen ist alles, was ihr tun könnt
Es ist Fußballweltmeisterschaft
Der Rubel rollt, der Dollar auch
Der Euro und der Bierverbrauch
Die Erde stolpert vor sich hin
Der Kapitalismus verdreckt sie wie nie
Die Atmosphäre der ganzen Welt
Was kummert`s die Reichen
Sie schwimmen im Geld
Und im Mittelmeer in Wasserleichen
Die Gletscher schmelzen
Die Bomben fallen
Die Fußballfans lallen
Menschen sterben derweil überall
Es fliegen die Kugeln, es rollt der Ball
Es jubeln die Massen vorm Fernsehgerät
Und ahnen nicht wie`s um die Menschheit steht
Scharfschützen schießen ein Eigentor
Menschlichkeit kommt fast nirgends mehr vor
In einem Land werden heroisch Kinder gerettet
Im anderen verhungern sie unkommentiert
Der eine wird auf Rosen gebettet
Während der andere ungesehen krepiert
Hilfsschiffe werden mörderisch angekettet
Und man weint wenn die eigene Mannschaft verliert
Ach, Menschen was seid ihr doch desorientiert!

Die Festung Europa ist kopflos verschanzt
Um den Wohlstand der wenigen vor den Vielen zu schützen
Da wird blind auf einem Vulkan getanzt,
Das Herz wird geknebelt das Hirn wird verwanzt,
Doch das alles wird den Eliten nichts nützen
Brot und Spiele als Ablenkung werden versagen,
Auf Dauer siegt nur Gerechtigkeit,
Ihr könnt die halbe Menschheit erschlagen
Und die andere Hälfte mit Bomben verjagen
Der Tag kommt, an dem wir euch nicht mehr ertragen
Eure Macht ist dem Untergang geweiht
Diktaturen, Mörder, Potentaten
So hoch könnt ihr eure Mauern nicht bauen
Die Sehnsucht nach Freiheit wird sie schleifen
Hört ihr nicht von den Dächern die Spatzen pfeifen:
Ihr könnt weder denen da draußen vor
Noch denen in der Festung vertrauen
Es helfen nicht eure Missetaten
Wie ihr in den Wald ruft so tönt es zurück
Alles was ihr tun könnt, ist euch zu beeilen
Wohlstand und Glück mit allen zu teilen

7.7.18

12 Stunden? Es ist noch nicht zwölf!


Der Tag hat mehr als 24 Stunden, die Zeit ist bloß eine menschengemachte Illusion. Durch Jahrhunderte Versklavung, Leibeigenschaft, Lohnknechtschaft geschunden, haben wir sie verinnerlicht, uns mit der Zeit selbst Hände, Herzen und Hirne gebunden, leben jetzt entfremdet, in Städten gestrandet, unsouverän, der Gesellschaft und der Umwelt entbunden, an Supermärkte gekettet, in Kaninchenställe gebettet, unfrei, voll physisch-seelischer Wunden.

Den Göttern Geld, Smartphone, Internet, Digitalisierung, Automation, ungebremster Mobilität, deregulierter Wirtschaft, windiger Finanzspekulationen, ungebremsten Wachstums durch potenzierter Produktion vieler unnötiger Güter zur Erhöhung des BIP und der Gewinne Weniger, ausgeliefert, arbeiten wir täglich fleißig an unserem eigenen Untergang; an der Vermehrung von schädlichen Waren, Giftstoffen, Plastik, Waffen etc., vermehren mit jeder Stunde Arbeit unweigerlich, weil in ihren Strukturen selbst festgeschrieben; Ungleichheit und Ungerechtigkeit, spalten und splittern uns auf, den anderen und uns selbst entfremdet; und wir arbeiten, ob wir es wollen oder nicht, an der ständigen Verfestigung eines grundfalschen Systems, das uns alle, willkürlich und nach dem Zufall der Geburt, in „Wertvolle“ und „Wertlose“ einteilt, Ausgrenzung, Rassismus, Hass unter den Menschen fördert, Zwietracht säät, Politik zur machtlosen Marionette der Besitzenden degradiert, von Ausplünderung, Raubbau, Zerstörung und Krieg lebt und folgerichtig unseren Planeten an den Abgrund führen muss, wenn wir nicht, auf allen Ebenen unserer Existenz, radikal und so friedlich als möglich, einen grundlegenden Systemwechsel vollziehen.

Denn wollen wir nicht, aus tiefster Seele, nicht leben um zu arbeiten, sondern arbeiten um frei und glücklich zu leben? Wir wollen doch nicht den Planeten und unsere Lebensgrundlagen zerstören, wir wollen doch nicht Mittäter oder Täter unterlassener Hilfeleistung, oder gar, mit oder ohne Uniform, tatsächlich Gesetzesbrecher, ja Mörder an Mitmenschen werden, im Namen von herrschaftserhaltenden Ideologien einer politischen und wirtschaftlichen „Elite“, die auf allen Ebenen versagt und nur mehr am kurzfristigen Erhalt ihrer Vorherrschaft interessiert ist. Um das zu erreichen müssen wir uns gegen die Superreichen für eine neue Form von Arbeit und Leben erheben. Eines Lebens der Bescheidenheit und des Teilens, der Kooperation anstelle von Konkurrenz, das den Zusammenhalt der menschlichen Gemeinschaft und die Qualität des Seins mehr würdigt als die Quantität des Habens, das mit dem Leben der anderen und der Natur respektvoll umgeht, ein Leben der sinnvollen Arbeit, der Freude und Muse, der Kreativität, der Fantasie und des freien Zusammenspiels aller anstrebt.

Sind wir nicht alle Kinder und wollen wir nicht alle spielen, bloß die Gärten sind verwüstet und die Bäume gefällt. Wir wollen baden im Meer, doch das Meer ist voll Plastik und Leichen von Menschen die fliehen vor einer grausamen, entmenschlichten Welt. Wir wollen atmen, aber die Luft ist giftig und sauer, wir wollen essen und trinken, aber die Erde ist vertrocknet und überdüngt, die Wälder abgeholzt; und wir können kaum mehr miteinander sprechen und ein Lied singen, weil wir ersticken an unserer zunehmend verrückten und gierigen Welt.

Der Tag hat mehr als 24 Stunden die Zeit ist bloß eine menschengemachte Illusion. Durch Jahrhunderte Versklavung, Leibeigenschaft, Lohnknechtschaft geschunden, haben wir sie verinnerlicht, uns mit der Zeit selbst Hände, Herzen und Hirne gebunden, leben jetzt entfremdet, in Städten gestrandet, unsouverän, der Gesellschaft und der Umwelt entbunden, an Supermärkte gekettet, in Kaninchenställe gebettet, unfrei, voll physisch-seelischer Wunden. Doch es ist nicht zu spät. Es ist nie zu spät. Es ist noch nicht zwölf. Machen wir uns frei!

8.4.18

Credo, in der Tiefe der Nacht

In der Tiefe der Nacht, gekreuzigt zwischen katalanischer Regionalrevolution und Orbans Faschismusdemokratie, Lulas Haftantritt im kapitalismus-geknechteten Brasilien, erwache ich im Siechbett der erstickten griechischen demokratischen Hoffnung, vor dem offenen syrischen Massengrab, am Gestade des unschuldig blauen, mörderischen Mittelmeeres im lachhaften, heimatlichen, bastardgeführten, irregeleiteten ,austriakischen Gitterbett für zurückgebliebene Untertanen, schnappe nach Luft und freiem Europa und stelle fest, dass es dazu nur auch meine wildgewordene Sinusitis samt Tinitus, mein schmerzender Kopf, mein kratzender Hals und mein Muskelkater ist, der mich nicht schlafen lässt. Und ich sinniere ob es wohl einen Zusammenhang zwischen meinen gesundheitlichen und den allgemein politischen Zuständen auf unserem krisengebeutelten Planeten gäbe und komme zu dem Schluss, dass es wohl der große Aufrührer Frühling, der uns hinaus treibt zur Bewegung in der Natur und in den Straßen, sein könnte, der die Klammer zwischen Weltlage und individueller Befindlichkei, ja gar Gesundheit bildet und uns schlaflos macht, unruhig und uns hinaus treiben will ins Chaos der Welt und zu den Mitmenschen, um in einer großen gemeinsamen Anstrengung und Bewegung, die aus dem Lot geratenen Dinge wieder zurechtzurücken zu Harmonie, Vernunft, Liebe, um mit kräftig gefüllten Lungen die schlechten, werbe- und propagandavergifteten Missstimmungen zu verblasen mit einem optimistischen Choral von Befreiung, Kooperation und Frieden. Mit diesen ruhiger gewordenen Gedanken, kehre ich nach einem Aspirin und einem Hustenbonbon wieder in mein Bett zurück. In der Gewissheit, dass, sowohl für das individuelle Befinden, als auch für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, letztlich auch die ureigenste und intimste Entscheidung hin zum Besseren, also zur Katharsis. einen wesentlichen, wenn nicht ausschlaggebenden Beitrag aus der Krise herauszukommen, zu leisten vermag. Es geht um den Aufbau und Ausdruck einer anderen, positiven Gestimmtheit: No Paseran, Freiheit und Mitmenschlichkeit, du und ich, über kurz oder lang, werden eine friedliche, lebenswerte, demokratische Welt des Teilens erhalten und gestalten. Es ist möglich!

 

17.3.18

Kanzler "Meck, meck, meck"

"QUACK - ES WAR NIX"
Goldgruber und Pilnacek
retten Kanzler "Meck, meck, meck"…
(Eine Bubengeschichte von Wilhelm Pfusch)

Jedermann im Lande kannte
Einen, der sich kurz Kurz nannte.
Alltagsgrinser, Sonntagsreden,
Lange Hosen, feinste Fäden,
Steuern für bequeme Taschen,
Dichte Grenzen ohne Maschen
Alle diese schmucken Sachen
Wußte Kanzler Kurz zu machen.
Wär wo ein Gesetz zu flicken,
Abzuschneiden, anzustücken,
Zu schneidern eine geile Hose
Oder noch mehr Arbeitslose
Budgets zu kürzen auf die Schnelle
Dadurch zu fördern Kriminelle
Wie und wo und was es sei,
Hinten, vorne, einerlei,
Alles macht der Meister Kurz
Denn das ist sein Lebens-Zweck.
Drum hat in der Fan-Gemeinde
Der reiche Mann ihn gern zum Freunde.

Aber Kickl und Strache dachten,
Wie sie ihn verdrießlich machten.
Nämlich vor des Meisters Hause
Floss ein Geheimdienst mit Gebrause.

Über den führt just ein Steg,
Und darüber geht der Weg.
Kickl und Strache, gar nicht träge,
Sägen heimlich mit der Säge,
Ritzeratze! voller Tücke,
In die Brücke eine Lücke.

Als nun diese Tat vorbei,
Hört man plötzlich ein Geschrei:
"Kurz, heraus! Du Ziegen-Böck!
"Kanzler, Kanzler, meck, meck, meck!"

Alles konnte Kurz ertragen,
Ohne nur ein Wort zu sagen;
Burschenschafter, braune Tücher
Im Keller Naziliederbücher
Aber wenn er dies erfuhr,
Ging's ihm wider die Natur.

Schnelle springt er mit der Elle
Über seines Hauses Schwelle,
Denn schon wieder ihm zum Schreck
Tönt ein kurzes: "Meck, meck, meck!"
 Und schon ist er auf der Brücke,
Kracks! Die Brücke bricht in Stücke;
Wieder tönt es: "Meck, meck, meck!"
Plumps! Da ist der Kanzler weg!

Grad als dieses vorgekommen,
Kommt ein Gänsepaar geschwommen,
Welches Kurz in Todeshast
Krampfhaft bei den Beinen faßt.
Goldgruber und Pilnacek
Retten Kanzler meck, meck, meck
Beide Gänse in der Hand,
Flattert er auf trocknes Land.

Übrigens bei alledem
Ist so etwas nicht bequem;
Wie denn Kurz von der Geschichte
Auch das Magendrücken kriegte.
Hoch ist Schüssel hier zu preisen!
Denn ein heißes Bügeleisen,
Auf den kalten Leib gebracht,
Hat es wiedergutgemacht.

Bald im Land hinauf, hinunter,
Hiess es: „ Kurz ist wieder munter!"
Dieses war der dritte Streich,
Doch der Staatsstreich folgt sogleich.

9.3.18

der potemkinsche kanzler oder was jetzt:



türkisblau oder türkisgrün, oder ist bald wieder generelles schwarz sehen angesagt und ein neuer "bewegungs-obmann"? wann kriegt österreich wieder eine herzeigbare regierung und einen neuen und wirklichen, verantwortungsvollen bundeskanzler?
 
kurz und seinem mentor schüssel ist es gelungen, ohne not, nur aus bloßer eitelkeit und machtgier eine halbwegs funktionierende groko, mit hilfe einer martialisch modern türkis umgefärbten bewegungsgaukelei propagandistisch perfekt platzen zu lassen und österreich ein regierungs-unfähiges, rechtes burschenschafterpack im dienste eines rassistischen koalitionspartners vor die zunehmend verblüffte nase zu setzen. 

mittlerweile lichten sich die nebelkanonenschwaden im leis einsetzenden frühlingswind und mehr und mehr menschen sehen mit staunen: der schweigende kanzler ist nackt und redet er, macht er sich ob seiner nichtssagenden, ausweichenden floskelmäander zum gespött und in der hand hat er offenbar nur den selfiestick, die generalsekretärszügel der inhaltsleeren und unbedarften mediencontrol-journaille (die jubelpropagandisten halten sich mitunter gar für journalisten, wenn sie ihre unsäglichen berichte, z.b. über nette abschiebungen ins netz stellen) und üppige umverteilungsgaben von unten nach oben (zu jenen, die das türkise potemkinsche regierungsdorf großzügig finanziert haben und derweil noch aufrecht erhalten) und sozialabbauankündigungen für die schwächsten und ärmsten im land. sonst hat er gar nichts in der hand und im griff.

schon gar nicht seinen, ob der regierungsverantwortung verdatterten und heillos überforderten koalitionspartner, der zwischen stinkenden burschenschaftskellern, ekelerregenden nazilieder-büchern, erfundenen lauschangriffsopferfestspielen, ungelegten bayrisch-wienerischen polizeiross-knödeln, lungenkrebsfördernden "gesundheitskampagnen" wider das volk und handstreichartigen geheimdienstscharmützeln, sowie skurrilen, europa schockierenden außenpolitischen ausfällen des witzekanzlers von einem fettnäpfchen zum anderen "eiertrumpelt"; derweil die landesfürstInnen wieder schwarz erstarken, das südlichste bundesland in spö-kaiserhand bleibt, des "strahlekanzlers" wahlkampfeinsatz dort nur mäßigsten zugewinn brachte und platter in tirol mit türkisgrün, statt mit türkisblau spielt. oh weh, oh jemineh! und zu allem überdruss frühlinkst die erwachende zivilgesellschaft immer lebendiger und protestmunterer in den straßen, wo ihr bald wieder der flieder blüht in einem neuen mai und der regierung nur die brennesseln und die saurampfer in die sie sich gekonnt setzen, mitten zwischen den stolpersteinen, die sie nicht müde werden vor sich selbst haushoch aufzutürmen.

leute mit hausverstand in stadt und land: es wird zeit, dass opposition im parlament und zivilgesellschaft auf der straße dieser unseligen regierung noch ein wenig mehr und effektiver beim stolpern und straucheln helfen. übrigbleiben wird schließlich ein verlorenes, potemkinsches kanzler-billboard am ballhausplatz auf dem geschrieben steht: kurz war der spuk!

22.2.18

DER REGIERUNGSPARTNER

Parodie auf "Der Überzieher"
Eine traurige Geschichte. Text und Melodie von Otto Reutter

Kennen sie denn die Geschichte
Vom Regierungspartner schon?
Den sich kaufte der Herr Kurz
Bei der Firma Korruption?
Dieser Partner war'n Prachtstück
Und der Preis war gar nicht stark,
Nur`n paar Ämter war die Taktik
im Kuriositätenpark
Korruption sprach: „Friss die Krot
's ist ein rechter Patriot."
"Geb`n Sie acht - auf die Pracht,
`s wird gestohl'n bei Tag und Nacht.
Sind Sie mal - im Lokal,
Häng`n Sie`n vor sich auf im Saal.
Schau`n Sie`n dann - immer an,
Bleibt der Lack am Affen dran,
S`ehn Sie weg - von dem Fleck,
Ist der Regierungspartner weg!"

Kurz ging ins Wirtshaus leider
Dort war'n Zettel angebracht:
"`s gibt kein`n Raum für braune Partner
Jeder Gast geb' selber acht."
Einen Haken fand Herr Kurz
Hinten nur - s`war ärgerlich,
Darum dreht er sein Gesichte,
Hängt den Partner hinter sich -
Und nun saß er wie gebannt,
Schaute immer nach der Wand.
"Ist er weg - Ist er da?
Ja, da hängt der Partner ja.
Ist er hier? Ist er weg?
Nein, er hängt noch auf dem Fleck.
Schau` ich stier - hinter mir,
Hängt er noch in voller Zier
Seh' ich weg - von dem Fleck,
Ist der Regierungspartner weg"

Herr Kurz rief nun: "Kellner! Essen!"
Der bracht's Essen ihm und ging.
Nun hat Kurz nicht vergessen,
Dass der Partner hinten hing,
Denn ihm schien - das war gefährlich -
Als ob alle Gäste hier,
schauten gierig und begehrlich
Nur nach seinem .Partnertier
Darum kam 's, dass, als er aß,
Er den Partner nicht vergaß.
"Essen hier - da das Bier,
Und da hängt er ohn` Genier.
Oben kau'n - hier verdau'n -
Und dabei nach hinten schau'n.
Schau ich stier - hinter mir,
Schmeckt kein Essen und kein Bier,
Seh' ich weg, von dem Fleck,
Ist der Regierungspartner weg."

Nun mag sein: durch die Bewegung,
Durch das Drehen beim Souper,
Kam sein Korpus in Erregung,
Und er kriegte Magenweh.
"Gut," sagt er, "das geht vorüber",
Wollt` zu der bewussten Tür,
Die ihm g`rade gegenüber -
"Halt!" denkt er, "das Partnertier".
Setzt sich wieder hin, ganz sacht,
Und hat kummervoll gedacht:
"Wenn zur Tür - ich marschier',
Nimmt der Kern den Partner mir.
In der Eck' - im Versteck,
Geh'n die Magenschmerzen weg.
Bleib ich hier - im Revier,
Bleib'n die Magenschmerzen mir.
Geh' ich weg, von dem Fleck,
ist der Regierungspartner weg."

Ja, da gibt es nichts zu lachen
Gab es so etwas wohl früh`r?
Musst man sich da Sorgen machen
Wegen einem Mitregier`r?
Stundenlang könnt` man da sitzen
Hinter der Regierungstür
Und braucht`keine Angst zu schwitzen
Wegen seinem Partnertier
Man ging raus, das ist doch klar,
Wenn Gefahr "im Anzug" war.
Man saß froh - in der Not
Und da hing der Patriot.
Kam zur Tür - man herfür
Sah man seinen Partner hier.
Spürt man heut` - inn`re Not,
Denkt man wo ist der Patriot
Geht man weg - von dem Fleck
Ist der Regierungspartner weg

So dacht' Kurz und blieb sitzen,
Aber schließlich musst' er raus.
Plötzlich sprach er: "Das wird' nützen:
Trittst jetzt mit dem Partner aus!
Brauchst ihn ja nicht mitzuziehen,
Das erschüttert dich zu sehr.
Nimmst ihn über`n Arm beim Fliehen
Und kommst nachher wieder her."
Er stand auf ---- und setzt sich hin;
Alles fuhr ihm durch den Sinn:
"Essen, Bier - kriegt` ich hier,
Hab` noch nicht bezahlt dafür.
Magenschmerz - drückt mein Herz,
Und der Kellner anderwärts.
Wart` ich prompt - bis er kommt,
Weiß ich nicht, ob mir das frommt.
Geh' ich weg - von dem Fleck,
Ist der Regierungspartner weg."
Nehm' ich mir - das Partnertier
Über`n Arm, schaut man nach mir.
Denn der Raum, der mein Traum,
Ist zwei Schritt vom Ausgang kaum.
Steh` ich auf - und ich lauf
Mit dem Bursch`n - hält man mich auf,
"Nicht vom Fleck! - Der will keck,
Mit n`em Regierungspartner weg.
Alles schwirrt, kracht und klirrt,
Bis der Wirt gerufen wird.
Schließlich irrt - auch der Wirt,
Schimpft mit mir und wird verwirrt.
`s kommt'n Gast - und der fasst
Meinen Partner voller Hast
Und ruft keck: "Dieser Geck
Nahm mir'n Regierungspartner weg!"

Will ich dann - zu dem ran,
Kommt der Kellner hinten an:
"Bleib`n Sie hier! - nicht zur Tür!
Zahl`n Sie erst die Zeche mir!"
Bis ich zahl`- voller Qual,
Ist der raus aus dem Lokal,
Ich am Fleck - ohne Zweck
Und der Regierungspartner weg.
Bis ich näh'r - das erklär,
Dazu drängt die Zeit zu sehr.
Das Malheur - kommt vorher -
Hab` den Gang nicht nötig mehr. -
Wie ich`s mach - `s gibt `nen Krach,
Da hilft gar kein Weh und Ach!
Hab`den Schreck, den braunen Dreck
Und den Regierungspartner weg!"

 https://www.youtube.com/watch?v=nxc4tmVGtGM

16.2.18

Bubenträume



Oder die Ballade vom Minister, der eigentlich nichts 
als ein Reitersmann sein wollte


Als kürzlich ich in Bayern war
Auf Staatsbesuch mit Burschentross
Da ward ein Bubentraum mir wahr
Ein feuchter, hoch zu Ross


Da merkte ich, Wiener Reitersmann
Ganz ohne Eigenschaften
Dass man zu Pferde leichter kann
Seine Nullität verkraften?

Ich fühlte groß und mächtig mich
Auf „Waffeninspektion“
Wie weiland Minimetternich
Bismarck, Napoleon…

Es lebe hoch die Reiterei
Hat sich im Bürgerkrieg schon bewährt
Dragoner waren sehr begehrt
Pferdepolizei, was ist schon dabei

Schaue ich auf dem Foto auch ziemlich doof
Mein Gott ist das ein Wunder
Mein Leben ist gerade (k)ein Ponyhof
Bloß, wie komme ich wieder runter?

Wie komme, wenn ich stolz reiten tu
Hoch oben auf dem Pferde
Und ich ganz plötzlich muss Lulu
Wieder runter auf die Erde?

Ob mir wer eine Leiter stellt
Ein Bulle mir freundlich den Steigbügel hält
Weil man ja sonst leicht herunter fällt
Im Koppel-Zeitenstaub zerschellt

Im Prater reite ich am Karussell
Doch das Karussell dreht sich viel zu schnell
Hier in München gibt’s gratis Reiten
Gemütlich, mit Sicherheiten

Ach was, ich gäbe ein Königreich
Selbst „Heim ins Reich“ für ein Pferd
Mein Bubentraum macht das Herz mir weich
Für ihn stellte ich mich sogar an den Herd

Ich schmisse sogar Schmisse und den Minister hin
Verteilte an Demonstranten Zucker (für die Pferde)
Auf die Gefahr hin, dass ich dann nur mehr Stallbursch bin
Armer Reimer, populistischer Schlucker


Ich brächte, ich schwöre es, nicht übers Herz
Edle Gigerer der Gefahr auszusetzen
Es wär mir ein viel zu großer Schmerz
Sie auf linkes Gesindel zu hetzen



Wir zögen uns aus der Regierung zurück
In den Reitverein "treudeutscher Nerde"
Mann findet schließlich sein größtes Glück
Nur auf dem Rücken der Pferde

Kein Steckenpferdrittchen auf kleinem Mann
Auch die Fremden ließen wir dann in Ruh
Dann geht's Hopp Hopp Hopp im Schweinsgalopp
Über Stock und Stein in den Orkus hinein
Und alle Welt jubelt uns zu

Wir reiten mit Schwung in der Dämmerung
In Weltuntergänge hinein
Der Himmel ist braun, Walkürengesang
Wir singen die Wacht am Rhein

Als wir ankommen sind alle Alten schon da
Unter mächtigen, knorrigen Eichen
Im Wallhalla schrein wir Hipp Hipp Hurrah
Endlich wieder unter Unserrresgleichen

Doch leider war Ausritt und Traum jäh zu Ende
Aus dem Sattel hoben mich die Bayern brutal
Ach wenn ich doch nur meine Ruhe hier fände
Nicht zurück müsste ins Wiener Jammertal

Wo die Türklinken für mich alle zu hoch sind
Und die Opposition ist so furchtbar gemein
Wo ich Pferdelos mich nirgends zurecht find
Und kann allein und klein nur hart und grausam sein

Dabei will ich doch nichts als ein Reitersmann sein!
Nichts als ein kleiner, feiner Reitersmann sein!